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Wir halten die Fundamentaldaten der US-Wirtschaft nach wie vor für intakt. Die Aufhellung der Lage am Arbeitsmarkt, Lohnwachstum, Produktivität und Baubeginne tragen neben anderen Faktoren weiter zu einen langsamen aber dauerhaften Wachstum in den USA bei. Nachdem die Unsicherheit angesichts der US-Wahl inzwischen überwunden ist, wenden wir unsren Blick auf die möglichen Auswirkungen einer neuen Regierung in Verbindung mit den Fundamentaldaten von Unternehmern und Verbrauchern. Ausgehend von den öffentlichen Erklärungen des neu gewählten US-Präsidenten Donald Trump scheint der Weg für eine Körperschaftssteuerreform in den Vereinigten Staaten, dem Land mit der höchsten Körperschaftssteuer, geebnet. Dies gilt insbesondere, da der Kongress von den Republikanern kontrolliert wird. Eine Steuerreform könnte sich auf die Ertragsaussichten von Aktien im Allgemeinen sowie auf unsere wachstumsorientierten Strategien äußerst positiv auswirken. Auf der anderen Seite könnten Trumps Pläne zur Überprüfung der Handelsabkommen den Wachstumspfad für multinationale Unternehmen verändern. Unsere Rolle als aktive Manager liegt in der Beurteilung, ob diese Aspekte Risiken oder Chancen auf dem Markt bedeuten.
Unser Anlagehorizont geht über den Ausgang der US-Wahl hinaus
Bis auf Weiteres sind wir mit unserer aktuellen Positionierung zufrieden und planen keine wesentlichen thematischen Änderungen unserer Wachstumsstrategien aufgrund des Wahlsiegs von Donald Trump. Wir sind bestrebt, über den kurzfristigen Ausgang von Wahlen oder die Amtszeit eines US-Präsidenten hinaus, von mehrjährigen, langfristigen Wachstumstrends zu profitieren. 2017 und auch danach dürfte unser besonderes Augenmerk den Bereichen Informationstechnologie und Gesundheit gelten.
Innovationstätigkeit und ein sich wandelndes Umfeld fördern unseres Erachtens attraktive Anlagechancen zutage. Die gesamte Konsumlandschaft ist beispielsweise in Bewegung, da hypervernetzte Verbraucher Smart Devices nutzen, um mit ihren Geschäftspartnern ständig und personalisiert in Kontakt zu bleiben. Taxi Service „on demand“, digitale Internet-Berater (Robo-Advisors) und Internet Shopping verändern die Transport-, Finanzberatungs- und Einzelhandelsbranche. Wegen des eCommerce werden für die wachsende Flut von Verbraucherdaten Technologien aus dem Bereich künstliche Intelligenz benötigt, damit diese Daten genutzt werden können. Diese tiefgreifenden Verschiebungen schüren die Nachfrage nach Zahlungsinfrastruktur und Cloud Computing, wodurch sich die Chancen auch für traditionelle Branchen wie Software innerhalb der IT-Branche erhöhen. Wir sind der Ansicht, dass konsumorientierte Unternehmen, die auch weiterhin an vorderster Front mitmischen wollen, in Software investieren müssen, um ihren Kunden ein nahtloses Erlebnis zu bescheren. Daher sind Technikausgaben und -investitionen unseres Erachtens weitaus weniger diskretionär als möglicherweise gedacht. Technik wird damit zu einem Resilienzfaktor, der üblicherweise nicht mit dem Sektor in Verbindung gebracht wird. Außerdem verfolgen wir die Entwicklungen in der Halbleiterindustrie und einen potenziell positiven Wendepunkt. Denn selbstfahrende Autos könnten eine Verdreifachung des Chipinhalts pro Fahrzeug benötigen.
Gesundheitswesen: Kurzfristige Ungewissheit und langfristige Chancen
Im Gesundheitssektor bleibt abzuwarten, ob sich der Ruf der Republikanischen Partei nach einer Aufhebung des „Affordable Care Act“ durchsetzen wird. Dadurch würde der Zugang zu Gesundheitsdienstleistungen für die Öffentlichkeit erschwert, was wiederum Negativfolgen für Gesundheitsdienstleister und Hersteller von Medizintechnik haben könnte. Andererseits stehen viele Pharmaunternehmen seit Monaten aufgrund der Sorgen der Marktteilnehmer unter Druck, dass unter Clinton Gesetze zur Rationalisierung der Preisgestaltung bei Arzneimitteln verabschiedet werden könnten, was Pharma- und Biotech-Unternehmen hart treffen könnte. Ein Wahlsieg von Trump könnte die Aussichten auf Umsatzwachstum in diesem Bereich verbessern. Im Rahmen unseres Investmentprozesses bewerten wir auf Einzelfallbasis jede Anlagechance und die entsprechenden langfristigen Wachstumsaussichten. Gleichwohl dürfte es bei Pharma- und Biotechnologieunternehmen mit begrenzten Kernkompetenzen mehr Wachstumspotenzial geben als bei Gensequenzierung, Hepatitis-C-Medikamenten und Arzneimitteln gegen seltene Krankheiten, die für Nischenmärkte bestimmt sind.
Gut möglich, dass der Gesundheitssektor insgesamt von unzähligen Faktoren profitieren wird. Die weltweite Alterung der Bevölkerung und die wachsende Mittelschicht in Schwellenländern können sowohl die Inanspruchnahme von Routine-Gesundheitsleistungen als auch die Nachfrage nach immer besseren Therapien und Medikamenten beflügeln. Der demographische Rückenwind schürt die Innovationskraft in der Arzneimittelentwicklung und Medizintechnik und verbessert dadurch die Aussichten ausgewählter Unternehmen auf robuste Umsätze und Gewinne. Ferner kann die Ertragskraft durch innovations- und technologiebedingte Senkungen der Forschungskosten spürbar verbessert werden. Die Kosten für die Gensequenzierung, die Prävention und eine individuelle medizinische Behandlung ermöglicht, sind beispielsweise stärker gesunken als noch vor einigen Jahren denkbar gewesen wäre.
Im Aufwind trotz Turbulenzen am Markt
2017 werden wir uns weiterhin auf unsere Strategie konzentrieren, in führende oder besonders viel versprechende, aufstrebende Unternehmen in ihren jeweiligen Branchen zu investieren, die sich durch ihre solide Unternehmensführung, attraktive Wachstumsmerkmale und besonders ausgeprägte Investitionstätigkeit auszeichnen. Vor allem aber sind wir überzeugt, dass die sich abzeichnende politische Landschaft und die daraus resultierende Volatilität hervorragende Rahmenbedingungen für aktive Manager bieten, die sich an Fundamentaldaten orientieren und auf Wachstumsaktien konzentrieren. Wir nutzen unser Bottom-up-Research, um Unternehmen mit deutlichem Wettbewerbsvorteil aufzuspüren und zu bewerten, die zu Bewertungen gehandelt werden, in denen sich die vorhandenen Wachstumschancen nicht widerspiegeln.
WELCHE RISIKEN BESTEHEN?
Alle Anlagen sind mit Risiken behaftet, inklusive des möglichen Verlusts der Anlagesumme. Aus historischen Daten geht hervor, dass Aktien langfristig andere Anlageklassen übertreffen, wobei sie jedoch kurzfristig stärker schwanken. Investitionen in schnell wachsende Branchen, einschließlich Technologie und Gesundheitswesen (die erfahrungsgemäß eine hohe Volatilität aufweisen), können zu größeren Kursschwankungen führen, insbesondere kurzfristig, da sich die Produkte dort sehr schnell wandeln. Außerdem werden sie durch Entwicklungen und Veränderungen in der staatlichen Regulierung von Unternehmen beeinflusst, die den wissenschaftlichen oder technischen Fortschritt fördern oder für die Zulassung neuer Arzneimittel und medizinischer Instrumente gelten. Unternehmen mit geringer und mittlerer Börsenkapitalisierung können auf Veränderungen der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen besonders empfindlich reagieren, und ihre Wachstumsaussichten sind weniger sicher als die von größeren, etablierteren Unternehmen.