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Ausblick Alternative Anlagestrategien: 1. Quartal 2017

Das Team von K2 Advisors strebt an, durch aktive Portfolioverwaltung, taktische Allokation und Diversifizierung über vier primäre Hedge-Strategien Mehrwert zu erwirtschaften: Long Short Equity, Relative Value, Global Macro und Event Driven. Im Ausblick für das erste Quartal (Q1) 2017 erörtern die Research- und Portfolio Construction-Team von K2 Advisors die „Trumpflation“-Rallye am Markt sowie weitere wesentliche Marktereignisse, die sie im Auge behalten.

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Ausblick für das erste Quartal: Eine riesige Veränderung für die Märkte?

Am Dienstag, dem 8. November 2016 änderte sich die Welt in bedeutendem Maße und damit auch das Gefühl, das die globalen Märkte in den letzten mehr als acht Jahren bestimmt hatte. Über Nacht wurde das vorherrschende makroökonomische Narrativ umgeschrieben. Eine Zukunft, die einst von Prognosen beschränkten Wachstums, der Erwartung anhaltend niedriger Zinssätze und Sorgen vor Deflation/Stagflation bestimmt worden war, erfuhr plötzlich eine Drehung um 180 Grad. Am Abend des 9. November, weniger als 24 Stunden nach den Ergebnissen der US-Präsidentschaftswahl, wurden die Base-Case-Erwartungen von Deflation auf steigende Reflation, von stagnierendem Bruttoinlandsprodukt (BIP) zu explosivem Wachstum korrigiert. Bei Vermögenswerten in aller Welt wurde schnell und energisch eine vermutete neue Weltordnung in die Bewertung einbezogen. Kurzum, die sogenannte „Trumpflation“-Rallye hatte begonnen.

Seit der US-Wahl setzten die Märkte zuversichtlich voll und ganz auf Hoffnung, und das war es im Grunde auch schon. Es besteht Hoffnung, dass das Trump‘sche Wahlkampfversprechen, „großartige“ Dinge für Amerika zu tun, tatsächlich eingelöst wird. Hoffnung, dass vorgeschlagene massive Infrastrukturausgaben, aggressive Steuersenkungen, Gewinnrückführung und eine potenziell weniger drückende Regulierung die US-Wirtschaft in Schwung bringen werden. Hoffnung, dass die US-Notenbank die Zinsen ohne Negativfolgen normalisieren können wird. Hoffnung, dass es in Europa nach dem Referendum in Italien oder den Wahlen in Frankreich und Deutschland im Jahresverlauf 2017 keine politischen Folgen geben wird. Und Hoffnung, dass sich die Schwellenländer stabilisieren und nicht unter der Aufwertung des US-Dollars leiden werden.

Ist dieser Grad an Hoffnung (Optimismus) rational? Auf jeden Fall scheinen diese Erwartungen sehr hoch zu sein. Aber die Wahrheit ist tatsächlich häufig seltsamer als die Fiktion und selbst die begabtesten Geschichtenerzähler könnten sich wahrscheinlich niemals einen fantasievolleren Stoff ausdenken als den realen Verlauf dieses Wahlzyklus. Vielleicht bekommen wir wahres und konkretes Wachstum in den USA. Vielleicht aber auch nicht.

Wie dem auch sei, unsere Aufgabe ist die Verwaltung im neu entstehenden Umfeld und durch das neu entstehende Umfeld. Unserer Ansicht nach ist eins gewiss: Der zu beschreitende Weg wird durch Ungewissheit und Marktvolatilität geprägt sein – was Hedge-Strategien im Allgemeinen zuträglich ist. Zur Erinnerung: Alpha [1]ist ein Nebenprodukt eines ineffizienten Markts und unseres Erachtens nach ist eine höhere Volatilität ein Indikator für eine größere Marktineffizienz. Trumps Wahlsieg stellte eindeutig eine tektonische Verschiebung dar und während die Märkte gerade herausfinden, wie diese Verschiebung die Landschaft verändern wird, erwarten wir dabei kräftige Marktbewegungen – und zwar in beide Richtungen. Wir erwarten auch große Veränderungen der Rangfolge bei Vermögenswerten, wie den derzeit zu beobachtenden bedeutenden Rückzug aus Anleihen und den Einstieg in Aktien. Und wir erwarten eine messbare Streuung auf Sektor- und Wertpapierebene. Unter diesen Umständen könnten Anlageverwalter mit mehr Trading-Spielraum und Zugang zu esoterischeren oder unkonventionellen Wertpapieren stärker von Kursänderungen und Trends profitieren.

Trumpflation: Ein besseres Umfeld für Long/Short Equity

Im letzten Quartal waren wir hinsichtlich Long/Short Equity zuversichtlich und unsere Überzeugung von dieser Strategie hat sich mit der Zeit verfestigt. Wir sind der Ansicht, dass der oben erwähnte Marktumschwung nach dem Wahlsieg Trumps der Strategie zusätzlich Rückenwind verlieh, ebenso wie die Erwartung einer Zinsnormalisierung. Wir erwarten, dass Long/Short Equity-Manager von speziellen Chancen, welche sich durch diese Veränderungen ergeben könnten, profitieren können werden. Beispielsweise könnten im Grunde schwache Unternehmen in einem steigenden Zinsumfeld finanziell höherem Druck ausgesetzt sein, wovon Manager profitieren können, wenn sie Gewinner und Verlierer zutreffend bestimmen können. Konjunkturempfindliche Unternehmen und Sektoren könnten sich bei steigenden Infrastrukturausgaben gut behaupten; defensive Sektoren könnten dagegen ins Hintertreffen geraten, wenn sich Anleger aus renditeorientierten Titeln zurückziehen.

Wenn der Rückführungsdamm bricht : Event Driven

Wir sehen die Event Driven-Hedge-Strategie weiterhin äußerst positiv. Unsere Überzeugung bezüglich dieser Strategie beruht auf einer Vielzahl von Faktoren. Die Transaktionsniveaus sind in den vergangenen Jahren infolge extrem niedriger Zinsen, lockerer Kreditmärkte und hoher Barbestände bei Unternehmen hoch geblieben. In diesem Quartal erwarten wir jedoch, dass die Strategie möglicherweise weiteren Rückenwind erhält. Im Anschluss an den Überraschungssieg Trumps bildete sich ein neues Narrativ zu der Möglichkeit, Billionen US-Dollar an von US-Unternehmen im Ausland gehaltenen Barmitteln zurückzuführen. Dieser Ausgang ist natürlich reine Spekulationssache und der Zeitrahmen für eine solche Übertragung sowie die genaue Höhe des im Ausland verbleibenden Kapitals sind unbekannt. Trotzdem ist das vorherrschende Gefühl, dass mögliche, von der neuen Regierung Trump umgesetzte regulatorische und Steuergesetzänderungen Unternehmen Anreize bieten könnten, diese Liquidität teilweise oder insgesamt zurück in die Heimat zu bringen.

Natürlich wäre dies ein bedeutender Katalysator für die Event Driven-Strategie, da diese Barmittel für eine Vielzahl von Unternehmenstransaktionen, einschließlich außerordentlicher Aktiendividenden, höherer Dividenden, potenzieller Aktienrückkaufprogramme, Fusionen und Übernahmen, Unternehmensumstrukturierungen und potenziell höherer Ausgaben für Forschung und Entwicklung, genutzt werden könnten. Im Endeffekt würden die Finanzchefs in Geld schwimmen; dies würde wahrscheinlich ein sehr überzeugendes Chancenumfeld für Unternehmenstätigkeit und -wachstum schaffen.
Sie können in unserem früheren Blogeintrag mehr über die hier behandelten und weiteren Arten von Hedge-Strategien erfahren: „Schlagende Argumente für liquide Alternativen.“

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Welche Risiken bestehen?

Alle Anlagen sind mit Risiken verbunden, einschließlich des potenziellen Verlusts des Anlagekapitals. Der Wert von Anlagen kann fallen oder steigen, und Anleger erhalten möglicherweise nicht den vollen Anlagebetrag zurück. Attraktive Anlagemöglichkeiten zu erkennen, ist schwierig und mit hohen Unwägbarkeiten verbunden, und es kann nicht zugesichert werden, dass solche alternative Anlagestrategien erfolgreich sein werden. Eine Anlage in diese Strategien unterliegt verschiedenen Risiken, unter anderem auch denselben Marktrisiken wie alle Anlagen in jede Art von Wertpapieren, unter anderem einem Volatilitätsrisiko. Wenn die Erwartungen des Verwalters nicht eintreffen, kann es bei Transaktionen immer zu einem Verlust kommen.

Der Marktwert von Wertpapieren im Bestand der K2 Liquid Alternative Portfolios kann – mitunter rasch oder unvorhersehbar – steigen oder fallen. Anlagen in ausländischen Wertpapieren sind mit besonderen Risiken behaftet, darunter Währungsschwankungen sowie ungewisse wirtschaftliche und politische Entwicklungen. Anlagen in Entwicklungsländern beinhalten ähnliche Risiken, die jedoch aufgrund des relativ kleinen Volumens und der geringeren Liquidität dieser Märkte höher sind. Der Ausblick für die einzelnen Hedge-Strategien wird im Verhältnis zu anderen Hedge-Strategien ermittelt und stellt keine Meinung bezüglich der erwarteten absoluten künftigen Wertentwicklung oder des Risikos dar. Die von der K2 Research Group bestimmten Stimmungen und Überzeugungsgrade beruhen auf einer Vielzahl von Faktoren und können sich im Laufe der Zeit ändern.

[1] Alpha ist ein risikobereinigtes Maß dafür, wie sehr ein Portfoliomanager positiv oder negativ zur Rendite eines Fonds beiträgt.