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In den vergangenen 10 Jahren führte die reichlich verfügbare, relativ günstige Rechenleistung zu einer zunehmenden Nutzung von Algorithmen für den Hochfrequenzhandel. Diese Algorithmen verarbeiten jede Sekunde Millionen von Einzeldaten und tätigen eigenständig ohne Zutun oder Überwachung durch den Menschen Transaktionen. Dies hat die Art und Weise, wie gehandelt wird und Transaktionen getätigt werden, verändert.
Während Für und Wider von Algorithmen für den Hochfrequenzhandel umstritten sind, hat ihre zunehmende Verwendung den gesamten US-Aktienmarkt zweifelsohne verändert. Seit der globalen Finanzkrise vor einem Jahrzehnt entfällt rund die Hälfte des jährlichen Handelsvolumens am US-Aktienmarkt auf den Hochfrequenzhandel. Dieses explosive Wachstum brachte einige Marktbeobachter zu dem Schluss, dass der Hochfrequenzhandel zum nächsten Kurseinbruch am Markt oder zumindest zu erhöhter Volatilität beitragen könnte.
Ist der Hochfrequenzhandel für die Marktschwankungen verantwortlich?
Nach unserer Auffassung spielt der Hochfrequenzhandel bei Ausschlägen nach oben oder unten, die verstärkt werden könnten, wenn Aktien oder Märkte eine niedrige Liquidität aufweisen, eine Rolle. Der US-Aktienmarkt verzeichnete in den letzten Jahren gemessen am S&P 500 Liquidity Index für jeden gehandelten Dollar größere Bewegungen als in der Vergangenheit. Eine reduzierte Marktliquidität kann zu mehr Volatilität führen, insbesondere, wenn Firmen für Hochfrequenzhandel rasch aus einer Aktie oder einem Markt aussteigen.
Beispiele einseitiger Transaktionen (mehr Verkäufe als Käufe oder mehr Käufe als Verkäufe) gibt es reichlich, wenn die Nachrichtenlage und die Marktdaten schwankend sind. Dies führt ungeachtet der langfristigen Fundamentaldaten von Aktien auf breiter Front zu algorithmischen Verkäufen/Käufen.
Im Gegensatz zu vielen menschlichen Anlegern berücksichtigen diese Algorithmen in der Regel weder die langfristigen Fundamentaldaten von Unternehmen, wenn sie Geschäfte durchführen, noch haben sie Gefühle. Und wenn sie vorprogrammierte Chancen identifizieren, treten sie in Aktion. Für gewöhnlich basiert ihre Handelstätigkeit auf ihrer Erwartung dessen, wie andere Marktteilnehmer auf die Nachrichtenlage und gemeldete Daten reagieren werden.
Mancher Marktbeobachter ist der Auffassung, dass dieser Nachteil bei der Verarbeitung nuancierter fundamentaler Informationen diese Algorithmen veranlassen kann, sich in Momenten der Unsicherheit zurückzuziehen. Dies wiederum könnte einen unerwartet starken Rückgang der Liquidität und somit überzogene Kursrückgänge auslösen.
Folgen für Anleger
An Tagen, an denen nahezu jeder Aktientyp eine heftige Preiskorrektur erlebt – von Aktien im Technologiesektor bis hin zu Aktien in den bei Anlegern normalerweise als sicher geltenden Sektoren – ist dies häufig ein Zeichen dafür, dass der Verkauf sich seinem Ende nähern könnte. Nach unserer Analyse deuten solche breit angelegten, heftigen Abverkäufe in der Regel auf das „Ende der Kapitulation“ hin.
Einige dieser eintägigen Kurseinbrüche, wie z. B. im Dezember vergangenen Jahres, dürften nicht menschengemacht, sondern eher durch den Hochfrequenzhandel bedingt sein. Gemäß der Programmierung werden häufig große, liquide börsengehandelte Fonds (ETF) verkauft. Dies kann bisweilen zu „Sell everything“-Transaktionen führen, da diese großen, liquiden ETF Aktien aus einem gesamten Index halten.
Nach unserem Dafürhalten können diese Ereignisse das Potenzial für kurzfristige Marktverwerfungen erhöhen, wirken sich jedoch nur in begrenztem Maße auf den fundamentalen Wert von Aktien aus. Aktien-Anleger mit langfristiger Ausrichtung können möglicherweise profitieren, indem sie Aktien kaufen, die besonders günstig erscheinen, wenn es zu „Sell everything“-Transaktionen kommt.
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Welche Risiken bestehen?
Alle Anlagen sind mit Risiken verbunden, einschließlich des potenziellen Verlusts der Anlagesumme. Der Wert von Anlagen kann fallen oder steigen, und Anleger erhalten möglicherweise nicht den vollen Anlagebetrag zurück. Aktienkurse schwanken mitunter rasch und heftig. Das kann an Faktoren liegen, die einzelne Unternehmen, Branchen oder Sektoren betreffen, oder an den allgemeinen Marktbedingungen.