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Eine Einführung in das Impact Investing

Das Interesse an Impact Investing nimmt in der Vermögensverwaltungsbranche zu, es herrscht diesbezüglich jedoch noch immer etwas Verwirrung. Das wesentliche Merkmal des Impact Investing besteht für uns in der ausdrücklichen Absicht, neben finanziellen Erträgen gleichzeitig messbare Verbesserungen für Gesellschaft und Umwelt zu erzielen. Im ersten Teil einer dreiteiligen Serie gibt unser Franklin Real Asset Advisors Team in Zusammenarbeit mit dem Beratungsunternehmen Tideline einen Überblick darüber, was Impact Investing ist – und was es nicht ist.

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Impact Investing ist eine Form des verantwortlichen Investierens mit der ausdrücklichen Intention, neben finanziellen Erträgen gleichzeitig messbare Verbesserungen für Gesellschaft und Umwelt zu erzielen.

Dadurch unterscheidet sich diese Anlageform von anderen nachhaltigen und verantwortungsbewussten Anlagestrategien, wie z. B. dem Ausschluss bestimmter Investments aus ethischen oder religiösen Gründen, oder thematischen Anlagen, die sich zwar auf Sektoren oder Trends mit Auswirkungen auf die Gesellschaft konzentrieren, jedoch nicht gezielt Impact-Effekte anstreben. Sie ist auch nicht mit ESG-orientierten Strategien (Umwelt, Gesellschaft und Unternehmensführung) zu verwechseln, die ihre Auswahl an Unternehmen von deren ESG-Praktiken und ESG-Potenzial abhängig machen.

Bei jeder dieser Strategien können auch wichtige ESG-Faktoren in die Fundamentaldatenanalyse eingebunden werden (ESG-Integration), woraus sich ein umfassender Überblick über den Wert, das Risiko und das Renditepotenzial einer Investition ergibt.

Der Markt für Impact Investments wird immer größer und vielfältiger. Nach Schätzungen von Globale Impact Investing Network (GIIN) verwalten gegenwärtig weltweit mehr als 1.340 Organisationen Anlagen in Impact-Investing in Höhe von 502 Mrd. USD.[1]

Impact-Investoren haben „Win-Win“-Chancen aufgetan, bei denen Auswirkungen und finanzielle Erträge in verschiedenen Sektoren und Anlageklassen aufeinander abgestimmt sind und sich oft gegenseitig verstärken. In der jüngsten Umfrage des GIIN wurden beispielsweise Finanzdienstleistungen, Energie, Mikrofinanzierung, Ernährung und Landwirtschaft sowie Infrastruktur als Hauptsektoren ermittelt. Die beliebtesten Instrumente für Impact Investments waren laut dieser Umfrage Private Debt, Private Equity, Public Equity und reale Vermögenswerte.[2]

Impact-Integration im Anlageprozess

Impact-Anleger sind bestrebt, den gesellschaftlichen und ökologischen Nutzen ihrer Investments zu verstehen und zu verbessern. Impact Management hat sich dabei zunehmend zum Standardansatz entwickelt. Vor einigen Jahren ging es den Anlegern vor allem darum, die Auswirkungen ihrer Investitionen zu bemessen und zu validieren, und sie bevorzugten die Praxis der Ex-post-Impact-Messung. Mit zunehmender Weiterentwicklung der Praxis hat sich der Schwerpunkt auf das Management des Impacts über die gesamte Lebensdauer einer Investition hinweg verlagert.

Einfach ausgedrückt: Impact Management ist der Prozess, bei dem festgelegt wird, welche der Auswirkungen eines Investments auf die Menschen und den Planeten relevant sind. Es wird versucht, die negativen Auswirkungen zu verhindern und die positiven Auswirkungen zu verstärken. In der Praxis geht das Impact Management über die reine Messung der Auswirkungen hinaus. Vielmehr werden in jeder Phase des Anlageprozesses Impact-Überlegungen einbezogen, von der Festsetzung der Investmentziele und der Ausübung der Sorgfaltspflicht bis hin zum Portfoliomanagement und zur Berichterstattung.

Die enorme Anzahl von Initiativen und Organisationen, die sich mit der Entwicklung und Systematisierung des Impact Managements befassen, zeigt die wachsende Größe und Bedeutung dieses Marktes. Sie spiegelt auch die Komplexität der Impact-Branche wider und verdeutlicht, dass mehrere Ansätze erforderlich sind.

Zu diesen Initiativen zählen beispielsweise die Operating Principles for Impact Management der International Finance Corporation, die Ziele der Vereinten Nationen für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals – SDGs), der Kennzahlenkatalog des Global Impact Investing Network (GIIN) und das Impact Management Project, um nur einige zu nennen.

Mit zunehmender Bedeutung von Impact Investments werden die Klarheit und Effizienz der Impact-Management-Praktiken durch die Einführung neuer Rahmenbedingungen und die Weiterentwicklung von Best Practices voraussichtlich kontinuierlich verbessert. Um mit dieser konstanten Entwicklung Schritt zu halten, ist ein hohes Engagement seitens der Investoren und Manager erforderlich. Denn nur wenn das Impact-Management kontinuierlich verbessert wird, können mit glaubwürdigen, sorgfältig ausgewählten Anlagen positive Effekte für Gesellschaft und Umwelt erzielt werden.

In dem Bestreben, positive gesellschaftliche und ökologische Effekte zu erzielen, wurden als Teil der Entwicklung von Impact Investing zahlreiche Rahmenbedingungen und Instrumente geschaffen, um Investments zu kategorisieren und zu steuern. Dabei gibt es keine einzelne, einheitliche Best Practice und keinen idealen Ansatz.

Meist werden mehrere Rahmenbedingungen kombiniert, zusammen mit einigen maßgeschneiderten Elementen, die zur Strategie des Anlegers passen. Laut einer Umfrage von GIIN aus dem Jahr 2019 verwenden die Auskunftspersonen verschiedene Kennzahlensätze und Standardrahmen, neben anderen Methoden.[3] Aus der Umfrage ergab sich, dass die meisten Anleger diese Tools gleichzeitig anwenden, um deren Auswirkungen zu verstehen und zu verwalten.

Um diese Rahmenbedingungen und ihre Rollen beim Impact Management zu verstehen, ist es sinnvoll, sie in fünf übergeordnete Kategorien einzuteilen: Ziele, Normen, Zertifizierung, Methodik und Messgrößen.

In unserem nächsten Post im Rahmen dieser Serie wird sich das Team näher mit diesen „fünf Bausteinen“ befassen.

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[1] Quelle: Global Impact Investment Network (GIIN): Sizing the Impact Investing Market, April 2019.

[2] Ebd.