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Kurz notiert: Value vs. Growth? Ja, beides

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Unser Head of Equities Stephen Dover erklärt, warum Substanz- und Wachstumsanlagen keine unterschiedlichen Strategien darstellen.

Angesichts der jüngsten Ereignisse ist es wichtiger denn je, die Standards von Due Diligence-Prüfungen zu verbessern. Dies gilt auch für substanzorientierte Anlagen, bei denen grundlegende Attribute zur Bewertung eines Unternehmens, wie etwa „hohe Free-Cashflow-Rendite“ oder „Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) auf einem Allzeittief“ für sich alleine genommen keine wertorientierten Anlageargumente darstellen sollten. Anleger müssen – genau wie bei einer Wachstumsanlage – stärker in die Tiefe gehen, um sich ein Verständnis der treibenden Faktoren zu verschaffen, die das Geschäft bestimmen, anstatt sich bei der Entwicklung einer Anlagethese alleine auf diese grundlegenden Attribute zu verlassen. Auf diese Weise können sie es unserer Meinung nach vermeiden, in einem von einem konjunkturellen Abschwung geprägten Umfeld in „Wertfallen“ zu tappen.

  • Substanzorientierte Anleger müssen sich mehrere Eigenschaften genau ansehen, um zu bestimmen, ob eine Anlage eine Wertfalle oder unerschlossenes Wertpotenzial darstellt. Hierzu können beispielsweise (fallende oder steigende) Preistrends, Wachstumsraten, die Konzentration (bei Kunden oder Produkten), eine auf Kostenminderung ausgelegte Strategie oder auch fremdfinanzierte Auszahlungen zählen.
  • Anleger können dann näher analysieren, ob dem Unternehmen genügend Hebel zur Verfügung stehen, um Wertpotenziale zu erschließen: wachstumsstärkere Nischen, Produktinnovationen, die Wiederanlage von Kostenersparnissen oder auch der strategische Wachstumsplan des Managements, um nur einige wenige zu nennen.
  • Anleger sollten eine eingehende Due Diligence vornehmen, um zu bestimmen, ob ein Unternehmen dauerhaft wertgemindert ist bzw. unzulänglich verwaltet wird, oder ob es Ressourcen verlagern kann, um sein Wachstum und seine Gewinne zu beschleunigen oder ein neues Geschäft aufzubauen.
  • Substanzorientierte Anleger setzen auf eine evidenzbasierte Anlagestrategie, um Fallstricke zu vermeiden: Fundamentaldaten und Trends anstatt nur Bewertungen; und ob ein Unternehmen wächst oder nicht – da sich die Wertschöpfung in einem abwärts tendierenden oder unrentablen Geschäft schwieriger gestaltet.
  • Ein Anlagekriterium – die Sicherheitsmarge – wird häufig als Grund für eine Anlage angeführt. Ohne Wachstum oder Fortschritte reicht dies alleine jedoch nicht aus, da es dem Unternehmen schwerfallen wird, seinen intrinsischen Wert im Laufe der Zeit dauerhaft zu steigern.

„Wachstum“ und „Substanz“ sind meiner Meinung nach keine unterschiedlichen Anlagestrategien. Ohne Wachstum wird es schwieriger, Mehrwert – eine Steigerung von über den Kapitalkosten liegenden Kapitalrenditen – zu schaffen. Auch Value-Anleger wollen Anzeichen auf Wachstum oder klare Fortschritte sehen – sie wollen lediglich sichergehen, dass sie dafür keinen zu hohen Preis zahlen. Für weiterführende Informationen zu diesem Thema möchte ich Sie einladen, sich den Artikel „Wertfalle oder unerschlossenes Wertpotenzial“ von John Reynolds, Portfolio Manager der Templeton Global Equity Group, durchzulesen.

Welche Risiken bestehen?

Alle Anlagen sind mit Risiken verbunden, einschließlich des potenziellen Verlusts des Anlagekapitals. Aktienkurse schwanken mitunter rasch und heftig. Das kann an Faktoren liegen, die einzelne Unternehmen, Branchen oder Sektoren betreffen, oder auch an den allgemeinen Marktbedingungen. Substanzwerte verzeichnen mitunter manchmal nicht die erwarteten Kursanstiege oder verlieren weiter an Wert. Insoweit ein Portfolio sich auf bestimmte Länder, Regionen, Branchen, Sektoren oder Arten von Anlagen konzentriert, kann es anfälliger für ungünstige Entwicklungen in solchen Schwerpunktbereichen sein als ein Portfolio, das in einem breiteren Spektrum von Ländern, Regionen, Branchen, Sektoren oder Anlageformen investiert. Bei aktiv verwalteten Strategien könnten Verluste entstehen, wenn sich das Urteil des Anlageverwalters in Bezug auf Märkte, Zinssätze oder die Attraktivität, relativen Werte, Liquidität oder potenzielle Wertsteigerung bestimmter für ein Portfolio getätigter Anlagen als unzutreffend herausstellt. Es kann nicht garantiert werden, dass die Anlagetechniken oder Entscheidungen eines Anlageverwalters zu den gewünschten Ergebnissen führen.