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Wir sind nun in das Jahr 2021 gestartet, und obwohl sich die Marktsituation im Vergleich zu 2020 nicht wesentlich verändert hat, ist ein Lichtstreif am Horizont. Wir haben zwar immer noch mit den Folgen des Coronavirus zu kämpfen, allerdings sollten die weltweit bereits angelaufenen Impfungen die Zuversicht – und das Wirtschaftswachstum – im weiteren Jahresverlauf stärken. Europa wird mit ziemlicher Sicherheit erneut in eine Rezession fallen, der Grund dafür sind aber die weiterhin bestehenden Lockdown-Maßnahmen.
Daher ist der kurzfristige Ausblick für den Euroraum zweifellos kritisch. Der Wirtschaftsblock hat mit einer neuerlichen Corona-Infektionswelle, negativen Zinsen und Deflation zu kämpfen. Auch wenn die Zahlen für das Bruttoinlandsprodukt zum dritten Quartal 2020 eine starke Erholung erkennen ließen, fällt der Ausblick für Anfang 2021 eher düster aus. Deshalb glauben wir, dass die Europäische Zentralbank (EZB) ihre akkommodierende Haltung beibehalten muss, um die Wirtschaft und die Märkte mit einer Fortsetzung der niedrigen Zinsen und weiteren Ankäufen von Vermögenswerten zu unterstützen.
Mit der Aufhebung der Lockdowns sollte sich die Konjunktur beleben, es könnte aber zwei bis drei Jahre dauern, bis die Wirtschaft ihren Stand vor der Pandemie wieder erreicht. Insofern erwarten wir eine weiterhin sehr lockere Geldpolitik seitens der Zentralbank, die Credit Spreads bleiben dabei vermutlich nach wie vor eng. Auf der Suche nach Rendite werden sich viele Anleger unserer Meinung nach den Märkten in Mitteleuropa und niedrigerer Kreditqualität zuwenden.
Wir glauben, dass die Maßnahmen der Europäischen Union (EU) von 2020 dem Euroraum dieses Jahr Auftrieb gewähren werden. Der Ausblick für die Region wurde Ende Juli erheblich gestärkt, als sich die Staats- und Regierungschefs der EU schließlich auf den 750 Mrd. Euro schweren Corona-Rettungsplan einigten. Wir sind davon überzeugt, dass die Staaten mit der Billigung dieses Pakets der europäischen Wirtschaft stark unter die Arme greifen werden, insbesondere in der zweiten Jahreshälfte, wenn die Mittel verteilt werden. Dieses Rettungspaket zeugt außerdem davon, dass sich die Regeln in Europa mit der weiteren Integration geändert haben. Dadurch wurde die Risikoprämie gedrückt, die für europäische Anleihen verlangt wird, was sowohl Staats- als auch Unternehmensanleihen zugutekommt.
Die EU wird auch bei der Klimawandel-Agenda eine Vorreiterrolle einnehmen. Etwa 30 % des Rettungspakets der EU und 1 Bio. EUR als Teil ihres siebenjährigen Haushaltsbudgets sind für Initiativen zur Bekämpfung der schädlichen Auswirkungen des Klimawandels vorgesehen. Wir gehen davon aus, dass dies Investitionen in Grüne Anleihen sowie das Wachstums des „Green Bond“-Marktes in Europa weiter antreiben wird.
Unserer Ansicht nach wird sich die Wirtschaft zwar erholen, allerdings dürften sich die Märkte in diesem Jahr volatil zeigen. Wir würden derzeit dazu raten, einen Teil der Mittel liquide zu halten, um die sich bietenden Chancen zum richtigen Zeitpunkt auszunutzen.
Politik
Der Austritt des Vereinigten Königreichs aus der EU beherrschte zwar die Schlagzeilen im Jahr 2020, die Aufmerksamkeit dürfte sich dieses Jahr allerdings auf andere Länder und die dortigen politischen Ereignisse richten.
Das wichtigste Ereignis wird die Nachfolgesuche für die Bundeskanzlerin Angela Merkel sein, die als de facto politische „Anführerin Europas“ zurücktritt. Entweder wird Europa für eine Weile keine so starke Führungspersönlichkeit haben, oder die EU wird diese Chance ergreifen, um dieser starke Entscheidungsträger zu sein, der den Beschlussfassungsprozess noch weiter zentralisiert.
Merkels Partei, die CDU, hat kürzlich Armin Laschet zu ihrem neuen Parteivorsitzenden gewählt. Derzeit ist er der Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen, dem bevölkerungsreichsten deutschen Bundesland. Er wird als enger Verbündeter Merkels angesehen, daher wird Laschet wahrscheinlich den bisherigen, uns bekannten, politischen Kurs fortsetzen. Er ist auch für seine starke pro-europäische Grundhaltung bekannt. Laschets Chancen, im Herbst dieses Jahres zum Bundeskanzler gewählt zu werden, stehen zwar gut, allerdings befinden sich noch weitere führende Politiker im Rennen, unter anderem Markus Söder von der CSU. Die Wahlen in Deutschland finden im September statt.
Ein weiteres politisch brisantes Thema ist die Beziehung zwischen der neuen US-Regierung unter Präsident Joe Biden und Europa sowie die Schwerpunkte für die weitere Zusammenarbeit, auf die sie sich – außer der offensichtlichen Frage der Bekämpfung des Klimawandels – einigen werden. Ist das eine Chance für eine Kooperation oder wird Europa versuchen, seinen eigenen Weg einzuschlagen?
Wir sind der Ansicht, dass die Eckpfeiler für eine Erholung auf fiskalischer und geldpolitischer Ebene nun gesetzt sind und dass diese Maßnahmen den europäischen Rentenmärkten in den nächsten zwei bis drei Jahren Unterstützung bieten dürften.
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