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Globale ETF-Trends, die es 2021 zu beobachten gilt

Das vergangene Jahr brachte viele Herausforderungen und Veränderungen für unsere Art zu arbeiten und zu leben mit sich und erzeugte eine große Unsicherheit am Markt. Auch wenn die ersten Monate des Jahres 2021 das Schreckgespenst COVID-19 noch nicht verscheuchen konnten, ist die baldige Rückkehr zu einer gewissen Normalität laut Jason Xavier, unserem Head of EMEA Exchange-Traded Funds (ETF) Capital Markets, durchaus vorstellbar. Hier erörtert er einige der Themen und Trends, die für ETF-Anleger seiner Meinung nach 2021 von Bedeutung sein dürften.

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LEBE WOHL 2020!

Neben den üblichen Marktprognosen zum Jahresanfang treiben uns alle viele weitere Fragen um. Wann werden wir wieder alle in der Firma arbeiten, und wird es so sein wie vorher? Wird es den Plausch an der Kaffeemaschine noch geben? Wann werden wir wieder normal in Urlaub fahren können? Wann erlangen wir die Freiheiten, die wir alle als selbstverständlich empfanden, zurück?

Auf kurze Sicht erscheint der Anfang von 2021 ebenfalls schwierig, denn durch das Vereinigte Königreich, Europa und die USA schwappt die zweite Welle von COVID-19. Der Verlauf der Impfkampagnen ist jedoch vielversprechend, und die Zuversicht um eine mögliche Rückkehr zur Normalität im weiteren Jahresverlauf 2021 sorgt für Hoffnung.

Nach den völlig unvorhersehbaren Ereignissen des letzten Jahres gilt es nun, den Ausblick für börsengehandelte Fonds (ETF) für dieses Jahr in den Fokus zu rücken.

In der Rückschau war 2020 für ETF eigentlich ein sehr gutes Jahr, in dem die weltweiten Zuflüsse 750 Milliarden US-Dollar überstiegen und das verwaltete Vermögen um mehr als 30 % wuchs.1 Darüber hinaus war es in Europa mit Kapitalzuflüssen von nahezu 120 Milliarden US-Dollar netto in ETF mit Sitz in Europa das drittbeste Jahr überhaupt.2 Das Momentum und die Impulse bleiben für ETF weltweit kräftig. Im Folgenden beschreiben wir drei wichtige ETF-Trends, die 2021 aus unserer Sicht dominieren dürften.

  • ETF-Anlagen im Bereich Umwelt, Soziales und Governance (ESG) werden die Marke von 60 Milliarden US-Dollar übersteigen, denn ESG-ETF bieten ein klares, nachhaltiges Ziel, das die diesjährigen Kapitalflüsse dominieren wird.

Dies ist die Fortsetzung der Vorhersagen unseres Teams für 2020: ETF-Emissionen im ESG-Bereich dominierten 2020 das Produktangebot. Im letzten Jahr hatten fast zwei Drittel der neuen europäischen ETF-Angebote einen ESG-Schwerpunkt. Darüber hinaus war es bei den Zuflüssen in europäische ESG-ETF ein Rekordjahr. Der Bereich hat sein Volumen mit Zuflüssen von 43 Milliarden US-Dollar in ESG-ETF nahezu verdreifacht.3

Die Einführung der neuen EU-Verordnung über nachhaltigkeitsbezogene Offenlegungspflichten im Finanzdienstleistungssektor (SFDR), die im März dieses Jahres in Kraft treten wird, erlegt Vermögensverwaltern, die ESG-Produkte anbieten, neue Transparenz- und Berichtspflichten auf. Die Verordnung soll für die Anleger größere Transparenz sicherstellen und die Gefahr des sog. „Greenwashing“ verringern, bei dem vielen ungeeigneten Investments aus Marketinggründen ein „grünes“ Etikett angehängt wird.

Auf Produktebene wird die Einführung zweier wichtiger Klassifizierungen bestimmen, in welchem Maße Nachhaltigkeitsrisiken und -ziele in den Anlageprozess und das Produkt integriert sind. Hierfür wird zwischen Produkten unterschieden, die ökologische oder soziale Merkmale fördern, und jenen, bei denen ein nachhaltiges Ziel im Mittelpunkt steht. Fonds, die entweder eine nachhaltige Anlage oder eine Reduzierung der CO2-Emissionen anstreben, gelten als „Artikel 9“-Fonds nach SFDR, und ETF, die in diese Kategorie fallen, dürften die größte Wirkung im Hinblick auf den Wandel und eine nachhaltigere Zukunft haben.

Das kräftige Wachstum und die Nachfrage der Anleger nach einer Mitwirkung am Übergang auf eine ökologische Wirtschaft halten an. Daher erwartet unser Team, dass die Impulse und das Momentum hinter dem Wachstum von ESG-ETF 2021 in Europa fortbestehen dürften.

Wir rechnen mit einem Volumenwachstum bei ESG-ETF und einem kräftigen Wachstum bei ESG-ETF, die unter Artikel 9 fallen. Da die Transparenzvorteile von ETF die höhere Transparenz im Zuge dieser neuen EU-Verordnung ergänzen, werden aus unserer Sicht viele Anleger das ETF-Vehikel verwenden, um ihre ESG-Anlageziele in diesem Jahr zu erreichen.

  • Schwellenländer und asiatische Aktien dominieren die regionalen Kapitalflüsse

Vor knapp mehr als einem Jahr meldeten die Behörden in der chinesischen Stadt Wuhan die ersten COVID-19-Fälle. Der unterschiedliche Umgang des Landes mit dieser Krise im Vergleich zum Rest der Welt ist offenkundig. Es lassen sich deutliche Unterschiede zwischen einigen asiatischen Schwellenländern und der Krisenbewältigung in Industrieländern beobachten.

Südkorea und China beispielsweise bewältigten die Frühphase der Krise sehr gut und verfügten über wirkungsvollere Verfahren zur Kontaktnachverfolgung bei der Eindämmung der Epidemie. Die Reaktion Chinas – es gibt dort mehr Disziplin gegenüber staatlichen Regeln und eine stärkere Kultur, staatliche Beschränkungen zu befolgen – verhalf dem Land zu einer rascheren Erholung als anderen Ländern. Südkorea bewältigte die Pandemie vergleichbar gut. Durch Hightech-Kontaktnachverfolgung konnte das Land seine Lockdowns begrenzen, so dass die Folgen für die Wirtschaft weniger drastisch waren.

Dieses bessere Krisenmanagement ermöglichte den asiatischen Schwellenländern eine schnellere Erholung und somit im Gegensatz zu weiten Teilen Europas und der USA die Beibehaltung ihrer wirtschaftlichen Produktion. Darüber hinaus übertrafen die asiatischen Aktienmärkte im Zuge der US-Dollar-Schwäche im Jahr 2020 die Industrieländer. Mit dem Regierungswechsel in den USA werden die asiatischen Schwellenländer und insbesondere Länder, die vom beschleunigten digitalen Wandel profitieren können, die Kapitalflüsse 2021 weiter dominieren.

  • Anleihen-ETF mit passiven und aktiven Strategien werden bei den Emissionen dominieren und deutliche Zuflüsse verzeichnen

Die letztjährigen Ereignisse rund um die Pandemie waren der von vielen erwartete, abschließende Test, um endlich wertschätzen zu können, was viele ETF-Praktiker als die zentralen zugrunde liegenden Vorteile bei der Nutzung der ETF-Struktur in vielen Anlegerportfolios angepriesen hatten. Zur Erinnerung: Das ETF-Ökosystem lieferte die dringend benötigte Resilienz und Robustheit, indem es weiter funktionierte, und bot weltweit für viele Anleger ein wertvolles Liquiditätsventil. Dieser Nachweis wurde im Anleihenbereich erbracht, wo viele Akteure die Transparenz von ETF zur Preisfindung nutzten und ETF innertags in manchen Fällen die einzigen umsetzbaren Möglichkeiten zur Echtzeit-Bewegung großer Wertpapierblöcke darstellten.

Die Maßnahmen der US-Notenbank (Fed) zur Stützung der Kreditmärkte und somit zur Bereitstellung von Liquidität waren ein zusätzliches Gütesiegel für die ETF-Struktur, denn sie schloss ETF in ihr Kaufprogramm ein.

Die Fed trug hierdurch im letzten Jahr zur Stützung des Wachstums in dieser Anlageklasse bei, denn das verwaltete Vermögen von Anleihen-ETF wuchs weltweit um mehr als 220 Milliarden US-Dollar.[4]

Aus unserer Sicht bewährten sich die strukturellen Vorteile im letzten Jahr in der historisch betrachtet drittvolatilsten Phase. Dies verstärkt die Argumente für die Nutzung der ETF-Struktur als nützliche Ergänzung beim Portfolioaufbau vieler Anleger. Hervorzuheben ist überdies die Nutzung als Liquiditätsportfolio, denn Anleger denken an künftige Risiken und die Erhaltung von Alpha in schwierigen Phasen. Daher bleiben wir bei unserer Vorhersage von 2020 und prognostizieren, dass die Emission bei Anleihen-ETF und das Wachstum des verwalteten Vermögens in der Anlageklasse 2021 führend sein werden.

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Alle Anlagen sind mit Risiken verbunden, einschließlich des möglichen Verlusts des Anlagekapitals. Der Wert von Anlagen kann fallen oder steigen, und Anleger erhalten möglicherweise nicht den vollen Anlagebetrag zurück. Maklerprovisionen und ETF Aufwendungen schmälern die Renditen. ETF Anteile können den Tag über zu ihrem Marktpreis an der Börse, an der sie notiert sind, gekauft oder verkauft werden. ETFs werden wie Aktien gehandelt. Ihr Marktwert schwankt, und sie können zu Kursen gehandelt werden, die über oder unter ihrem Nettoinventarwert liegen. Es kann jedoch nicht garantiert werden, dass ein aktiver Handelsmarkt für ETF Anteile entsteht oder gepflegt wird oder dass deren Notierung fortgeführt wird oder unverändert bleibt. ETF-Anteile können zwar an Sekundärmärkten gehandelt werden, jedoch werden sie eventuell nicht unter allen Marktbedingungen prompt gehandelt und in Zeiten von Marktstörungen können sie zu erheblichen Abschlägen gehandelt werden.


1 Quelle: Bloomberg. Stand: 31. Dezember 2020.

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4 Ebd.