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F: Seit Sie 2011 zum ersten Mal mit Kryptowährungen in Berührung kamen, ist der Preis eines Bitcoins dramatisch gestiegen, nämlich von unter 1 USD auf über 50.000 USD. Können Sie uns einige der Gründe nennen, die Ihrer Meinung nach für diese starke langfristige Entwicklung verantwortlich sind?
Hardy: Es gibt viele Faktoren, die den Bitcoin-Kurs seit vielen Jahren nach oben treiben. Der Weg zur Spitze ist allerdings nicht immer glatt verlaufen – die Kryptowährungen sind durch mehrere Bullen- und Bärenmärkte gegangen. Die Nachfrage hat im letzten Jahrzehnt deutlich zugenommen. Es gibt derzeit aber eine Mengenbeschränkung; bei Bitcoin wurde die maximale Anzahl auf 21 Millionen festgelegt, und die Mehrheit davon wurde bereits gemint. Dadurch steigt der Preis also automatisch.
Wenn man sich diese Entwicklung aber genauer anschaut, merkt man, dass das Zusammenwirken mehrerer Faktoren den Preis im Laufe der letzten Quartale nach oben getrieben hat. Aus makroökonomischer Sicht sind Anleger aufgrund der ausufernden Geldpolitik der Zentralbanken auf der Suche nach Möglichkeiten der Absicherung gegen die Inflation. Außerdem sind sie vor dem Hintergrund des Niedrigzinsumfelds und der überschwänglichen Aktien- und Anleihenmärkte auf der Jagd nach Rendite.
Aus technologischer Sicht waren Entwicklungen wie die jüngste Bitcoin-Halbierung, der Aufstieg des dezentralen Finanzwesens oder „DeFi“ – eines alternativen Finanzsystems, das öffentliche Blockchains anstelle von Finanzintermediären wie Banken nutzt – sowie Fortschritte bei der Verwahrung für die steigende Nachfrage verantwortlich.
Innerhalb des Finanz-Ökosystems sorgten Ankündigungen großer Unternehmen über ihre Investitionen in Bitcoin, bekannte Fintech-Apps für Verbraucher, die den Kauf, Verkauf und das Bezahlen mit Krypto einfacher machen, sowie die Bekanntgabe des bevorstehenden Börsengangs von Coinbase für größere Aufmerksamkeit zu diesem Thema. Zu guter Letzt spielte auch der FOMO-Effekt (die Angst, etwas zu verpassen) am Kryptomarkt eine Rolle bei der positiven Entwicklung der Kryptowährungskurse.
F: Glauben Sie eher, dass wir gerade die Geburt eines neuen Finanz- und Internet-Ökosystems erleben, oder das Aufblähen einer Krypto-Blase, die bald zum Platzen kommt?
Hardy: Meiner Ansicht nach gibt es eine Zukunft für Kryptowährungen. Sicherlich wird die Kryptowährung in der Zukunft über Bullen- und Bärenmärkte gehen, ich möchte aber darauf hinweisen, dass man die technologische Meisterleistung bei der Lösung des Problems digitaler Knappheit sowie die derzeit in diesem Bereich stattfindenden Innovationen nicht aus dem Auge lassen darf. Ich glaube schon daran, dass es ein neues Finanz- und Internet-Ökosystem geben wird, ich bin aber auch der Meinung, dass dieses neue System und das gegenwärtige Ökosystem koexistieren werden. Diese Entwicklung wird voraussichtlich viele Jahre in Anspruch nehmen, möglicherweise sogar ein Jahrzehnt oder länger. Daher stehen wir trotz des schnellen Wachstums des Ökosystems, den wir in den letzten Jahren gesehen haben, noch ganz am Anfang.
F: In einem Podcast im Jahr 2018 sagten Sie, dass Unternehmen ständig neue Anwendungen für Kryptowährungen entwickeln. Können Sie uns einige der heute Ihrer Meinung nach innovativsten Lösungen nennen?
Generell möchte ich anmerken, dass ich es faszinierend finde, dass man Token für den Aufbau neuer Netzwerke/Gemeinschaften und als Anreiz für die Übernahme verwenden kann. Zwei Anwendungen, deren Entwicklung ich kürzlich mit Aufmerksamkeit verfolgt habe, sind sogenanntes „Yield-Farming“ und nicht fungible Token. Yield-Farming ist eine Art der Kreditvergabe, bei der ein Anleger im Besitz eines Krypto-Assets diesen Vermögenswert an einen anderen Anleger ausleiht, um einen Gewinn zu erzielen. Ein liquider Markt mit aktiven Kreditnehmern und -gebern ist ein wichtiger Baustein jedes Finanz-Ökosystems – das Yield-Farming hilft, diese Lücke am Kryptomarkt zu schließen. Nicht fungible Token (eng.: non-fungible tokens) sind einzigartig und nicht austauschbar – sie nutzen die innovativen Lösungen rund um die digitale Knappheit, um diese auf den Bereich Krypto-Sammlerstücke anzuwenden. Dank einiger der neu entstandenen Plattformen kann man z. B. einen Teil eines nachweislich einzigartigen digitalen Kunstwerks oder einen Videoclip eines berühmten Sportereignisses besitzen. Als Kind sammelte ich Baseballkarten, daher verfolge ich mit Spannung die Entwicklung des digitalen Sammlermarktes.
F: Viele, vor allem jüngere Anleger, scheinen sich sowohl für Kryptowährungen als auch für die ESG-Faktoren (Umwelt, Soziales und Unternehmensführung) zu interessieren, sind sich aber möglicherweise nicht des massiven ökologischen Fußabdrucks bewusst, der mit Kryptowährungen einhergeht. Auf der anderen Seite könnte die Blockchain-Technologie genutzt werden, um die ESG-Risiken besser zu bewerten und zu managen. Können Sie diese Interaktion erklären?
Hardy: Es wurde viel davon berichtet, dass das Bitcoin-Mining erhebliche Energiemengen erfordert, um die Sicherheit des Netzwerks aufrechtzuerhalten. Das ist natürlich schlecht für die Umwelt. Eine Antwort des Krypto-Ökosystems darauf ist, den Konsensmechanismus von Ethereum, dem zweitgrößten Krypto-Asset, auf den deutlich weniger energieintensiven Konsensalgorithmus „Proof-of-Stake“ umzustellen, um die Umweltbelastung durch das Mining zu reduzieren. Proof-of-Stake ist eine Art des Konsensmechanismus, den Blockchain-Netzwerke verwenden. Dieser Algorithmus stellt eine schwere technische Aufgabe dar, an der jahrelang gearbeitet wurde. Positiv ins Gewicht fällt das Potenzial der Kryptowährungen, auf bedeutsame Weise auf die Faktoren Soziales und Unternehmensführung Einfluss zu nehmen, indem der Zugang zu Finanzdienstleistungen demokratisiert und die Art der Unternehmens-/Projekt-/Netzwerk-Führung innoviert wird.
F: Warum investieren Anleger ihrer Meinung nach heute in Kryptowährungen? Denken Sie, sie verstehen diese Anlageklasse und die damit verbundenen Risiken?
Hardy: Ähnlich wie die traditionellen Aktienmärkte hat der Kryptomarkt in den letzten Quartalen einen großen Zustrom neuer Anleger verzeichnet. Ich bin der Meinung, dass die Marktteilnahme ein wichtiger Faktor für den langfristigen Vermögensaufbau ist, der sich später auszahlt. Natürlich besteht das Risiko, dass Anleger nicht vollständig begreifen, was genau eigentlich hinter dieser Anlageklasse steckt. Gleichzeitig muss gesagt werden, dass Bitcoin als digitales Wertaufbewahrungsmittel recht einfach nachzuvollziehen ist – und das ist es, wonach Anleger im aktuellen Marktumfeld suchen. Digitales Wertaufbewahrungsmittel ist der erste wichtige Anwendungsfall für Krypto. In den kommenden Jahren werden wir Zeugen davon werden, wie sich andere Anwendungsfälle durchsetzen, insbesondere dann, wenn große Plattformen wie PayPal und Square mehr Nutzer in das Ökosystem einbinden und den Händlern die Akzeptanz von Kryptowährungen als Zahlungsmittel ermöglichen.
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